Bei spanischen Tapas und edlem Rotwein lässt es sich besser kennen lernen. Die kurze Annäherung mündete schnell in gegenseitige Sympathie und schon beim zweiten Glas hatten wir unser gemeinsames Thema gefunden: Graffiti. Hatte ich bereits vor 10 Jahren eine Ausstellung zu dem Thema präsentiert, gab es hier nun eine aktuelle Premiere zu vermelden. Der Künstler Montaone, bestens vernetzt in der Frankfurter Sprayer Szene, zeigte gerne einen kleinen Ausschnitt seiner Werke und gab mir einen kurzen, aber eindrucksvollen Einblick in die typische Graffiti- Problematik, die bis heute noch diskutiert wird: Ist Graffiti Kunst oder einfach nur ein Ärgernis? Natürlich waren wir uns schnell darüber einig, dass der Siegeszug der gesellschaftlichen Anerkennung Dank Keith Haring ungebrochen scheint, man dennoch unterscheiden muss zwischen dem verbotenen Sprayen auf öffentliche Flächen oder Objekte und den begehrten legalen Auftragsarbeiten zur Verschönerung zum Beispiel von Wohngebieten auf riesigen Sprayflächen zum erlaubten Austoben.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es ein überlebensgroßes Graffiti unserer Oberbürgermeisterin in Köln zu sehen gibt und ich mich immer wieder bei dem Anblick bei dem Gedanken ertappe, dass es besser wäre uns Bürgern dieses verunglückte Sprayer Bild als Anblick zu ersparen.
Montaone auf jeden Fall ist ein Glücksfall für Deutschland. Seine Darstellung der Statue of Liberty zu Zeiten von Trump spiegelt die kritische Entwicklung Amerikas wieder und ist ein Zeichen dessen was Graffiti noch kann: Dinge sichtbar überspitzen, für die es scheinbar keine Worte braucht. Montaone beherrscht sein Sprayer- Handwerk perfekt und ist bereit seine politische Haltung durch seine Kunst darzustellen, ohne dabei Gefallen zu müssen. Ein mutiger engagierter Künstler, der durch seine Erfahrungen und Kontakte eine Brücke schlägt zwischen dem Verständnis von „Graffiti als Protestaktion“ und „Graffiti als Kunst Genre“, das noch viel mehr Anerkennung verdient. Danke für diese wunderschöne Begegnung und den Gedankenaustausch Mehr Infos und den Kontakt zu ihm findet ihr unter: www.montaone.de
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